Leitershofen als bevorzugter Wohnort im Westen von Augsburg, hatte in den 50er und 60er Jahren einen großen Bevölkerungszuwachs. Die Kirche „St. Oswald“ erwies sich bald als zu klein. In der neuen Ortsmitte an der Riedstraße wurde nach den Plänen des Architekten Adolf Zach ein Pfarrzentrum, bestehend aus Pfarrkirche mit Sakristei und Pfarrheim, Pfarrhof und Kindergarten, in Sichtbetonbauweise errichtet. Weitere Verfasser des ursprünglichen Entwurfs waren, neben dem Architekten, Prof. Georg Bernhard (Farbkonzept), Christian Angerbauer (Tabernakel) und Blasius Gerg (Ambo, Altar, vermutlich auch Taufstein).

Am 3. Mai 1970 weihte Bischof Dr. Josef Stimpfle die neue Pfarrkirche und gab ihr den Namen „Zum Auferstandenen Herrn“. Der Kirchenraum ist bewusst schlicht gehalten. Ganz im Geiste des Konzils steht im Zentrum der Altar, um ihn herum versammelt sich an drei Seiten die Gemeinde. Der klar gegliederte Raum strahlt Ruhe aus. Er wird diagonal überspannt von einem freitragenden, mächtigen und doch leicht und beschwingt wirkenden Spannbetonkreuz. 28 vorwiegend raumhohe Fenster lassen viel Tageslicht in das Kircheninnere.

Die ursprüngliche Idee beim Bau der Kirche war, eine nachkonziliare (Muster-)Kirche zu errichten, die in Serie gebaut werden sollte.

Gut 50 Jahre nach der Kirchweihe wurde im Jahr 2020 der Innenraum der Kirche nach einem Entwurf des Architekten Ulrich Rumstadt renoviert und neu gestaltet. Ziel der Renovierung war es, die besonderen Qualitäten des Kirchenraums wieder stärker zu betonen und neu erlebbar zu machen. Deshalb wurde die Altarinsel neu konzipiert: Sie ist nun niedriger, etwas größer und hat eine dreiseitig umlaufende Stufenanlage. So werden der Priester am Altar und die Gemeinde stärker miteinander verbunden. Der Tabernakel steht zentral in der Achse des Altars. Die neuen Weihwasserbecken sind im Sakralraum angeordnet. Formal nehmen sie Bezug auf den Taufstein. Die Apostelleuchter sind nun beschriftet und mit neuen Kerzenhaltern nach einem Entwurf der Künstlerin Sabine Straub ausgestattet. Eine weitere markante Veränderung betrifft die Beleuchtung. Verdeckt an der Decke montierte LED-Leuchten strahlen die Wände von oben an und zeichnen so das Tageslicht nach. Neue Pendelleuchten strahlen nun deutlich heller nach unten, aber auch nach oben und erhellen die Decke. Das Ergebnis ist eine deutlich veränderte Raumwahrnehmung. Je nach Gottesdienstform lassen sich unterschiedliche Lichtstimmungen und -szenarien erzeugen. Auch das Podium für die Orgel und den Chor wurde vergrößert, um mehr Raum für die Kirchenmusik zu schaffen. Die überarbeiteten Sitzbänke nehmen in ihrer weißen Farbgebung die ursprüngliche weiße Möblierung der Kirche mit Stühlen wieder auf. Die Wände wurden gereinigt, der Boden abgeschliffen und geölt. Auch der Vorraum mit dem Schriftenstand und Informationstafeln sowie der Innenhof wurden neu gestaltet. Eine wichtige Veränderung gibt es bei der Rückwand hinter dem Altar: Hier schaffen drei bronzefarbene Wandfelder die Verbindung vom Boden zur Decke, von der Erde zum Himmel. Vervollständigt wird dieses Feld (zukünftig) durch ein Kruzifix nach einem Entwurf der Künstlerin Sabine Straub.

Der Grundstein der Kirche trägt den Wahlspruch von Bischof Dr. Josef Stimpfle: „Plebi Dei peregrinanti!“ – dem pilgernden Gottesvolk. So soll die Kirche nach ihrer Renovierung dem pilgernden Gottesvolk wieder eine neue Heimstatt werden.